Norwegentour 2012

 

Am 30.05.2012 um 19 Uhr startete unsere Tour in Richtung Norwegen.

Nach ca. 12,5h Fahrzeit mit Auto und Hänger sind wir dann endlich am Parkplatz (HTC) Hirtshals angekommen.

Nach kleineren Problemen das „Gespann“ auf eine passende Fläche zu stellen, haben wir kurzer Hand die Wiese hinterm Parkplatz zu Hilfe genommen.

Nach Absprache mit dem zuständigen Touristenführer, ging dies schon klar.

Also ab ans Packen der Schwalben.

 

Dies konnte in aller Ruhe von statten gehen, da wir ca. 4h vor der Abfahrt der Fähre da waren.

Alles gut gesichert und Auto gut abgeschlossen, ging es dann gegen 9.45Uhr los in Richtung Hafen.

Diesen erreichten wir um 10Uhr.

 

Vor Ort erweckten wir einiges Aufsehen. Sehr viele Leute interessierten sich für die Mopeds und unsere Tour. Überwiegend „Ossis“ waren darunter, komisch….

Viele gaben uns Tipps und Hinweise. Danke dafür noch einmal!!!

 

Auch der „Koordinator“ für das Fähreinfahren, war sichtlich beeindruckt von unserem Vorhaben…

 

Als es dann gegen 11Uhr auf die Fähre ging, musste ich die beiden Schwalben noch fest zurren.

Spanngurte und Drahtseile am Boden machten dies zu einer schnell lösbaren Aufgabe.

 

Gegen 13Uhr legten wir dann ab und wir aßen für umgerechnet 34€ zwei Pizza und zwei Cola...

 

Das Schiff war sehr hell und die Lounge lud zum Verweilen ein. Gegen 17Uhr spielte dann auch eine Live Jazz Band und die strickenden Omis rundeten das Bild der perfekten „Kreuzfahrt“ ab.

Die See war ruhig aber alles vibrierte im Takt der zwei riesen Schiffsdiesel im Rumpf. Ein Schauspiel für sich.

 

 

 

Am 01.06.02012 kamen wir dann gegen 9Uhr in Bergen an.

Nachdem wir gegen 6.30Uhr von einer schrillen Stimme aus dem Bordfunk geweckt worden, hieß es waschen, Zähne putzen und packen. Dann ab zum Speisesaal.

Das Frühstück an Bord war gut aber leider war ich zu aufgeregt, als das ich richtig hätte essen können.

 

Nach der Ausfahrt aus der Fähre kam der Zoll. Dieser schaute etwas skeptisch die Mopeds an und fragte – Rarität? Ich sagte ja, DDR. „Oh, DiDiAR!“ „Haben sie etwas zu verzollen?“ Ich: „Nur Spagetti“ Der Zöllner lachte und winkte durch. So geht’s auch.

 

Als wir dann in Bergen unseren Kanister gleich vollgemacht hatten, ging es auf zur Norwegentour.

In Richtung „Voss“ lief es super. Aber dann kam der 20Prozent Berg und auf 1,6km von 400m auf über 1358m… Das war schon viel für unsere Fiedeln. Danach ging es noch ca. 20km durch den Schnee, dort war es noch schön…

Die Abfahrt ging flott und ohne Probleme in Richtung „Vik“.

In "Vangsnes" angekommen (198km Fahrt) hieß es Pensionssuche.

Dabei wurde unseren Mopeds ein kleiner unscheinbarer Berg zum Verhängnis.

Dieser musste eine Steigung von mehr als 30Prozent gehabt haben, da beide Mopeds den Dienst versagten beim hoch Fahren. Nun standen wir da. Breitbeinig, Karre aus und langsam rückwärtsrutschend…

Ich konnte meine Schwalbe irgendwie anlassen, sie sprang sofort an. Dann daneben, schieben, Kupplung schleifen, Gas und Berg hoch… Katja hielt die Stellung, mehr oder weniger… ;c)

Oben, Moped abgestellt und wieder runter rennen zu Katja. Moped ankicken und Moped und Katja Berg hoch schieben. Ich war fertig…

 

… Erster Tag in Norwegen geschafft und Pension erreicht.

 

Der Aufenthalt war schön entspannend und ruhig. Da meine VISA hier nicht ging, durften wir sogar mit Euro bezahlen 60€ für eine Nacht, war ok. Essen und Duschen war nun angesagt.

Auch mit dem schönen Colli haben wir gespielt. Selbst Sprachübergreifend klappt Stöckchen holen…

 

 

 

Am 02.06.2012 ging es gegen 7.30Uhr aus dem Bett. Das Wetter war super und wir haben frische Brötchen im „Konsum“ um die Ecke bekommen.

Heute konnte ich wenigstens auch was essen. Nach Beladung der Mopeds gab es noch ein paar Bilder und dann ab zur Fähre in Richtung „Hella“.

Dann kam wohl die schönste Fjordstrasse auf unsere Tour. Sie ging 60km bis zum Ende des Sognefjordes, wo wir auf die Fähre nach „Mannheller“ fuhren.

Danach ging es wieder Berg hoch bis auf 1137m von 500m…

Dort hatten wir den Nebel im Rücken und es fing an zu schneien. Bei ca. 1 Grad ging es ca. 60km über die Berge. Das war schon echt kalt. Das Benzin wurde auch schon knapp…

Dann kamen wir an „Lio“ vorbei und haben eine Pension gefunden. Stolze 130€ mit Frühstück und Abendessen war fällig, aber egal. Es war Ar…kalt gewesen!

Immerhin Hühnchen mit Reis und lecker Nachtisch (Eis) gab es – passend irgendwie…

 

 

 

Am 03.06.2012 wachten wir gegen 8Uhr auf. Nach erledigter Morgentoilette packten wir gleich unsere Sachen und die Mopeds.

Gegen 10Uhr ging es dann zum Frühstück, welches sehr lecker war. Die Eier waren zwar etwas dünn aber sonst top!

Gegen 11Uhr ging es bei unter 0Grad und Schneeriesel weiter zur nächsten Tankstelle. Immer wieder begleiteten uns Kilometer lange Steigungen und Gefälle…

Zwischendurch kam eine Tanke – voll machen.

Dann kam das wohl schlimmste Stück unsere Tour.

Auf über 100km ging es nur Berg auf und bis locker -10 Grad im Schneetreiben über einen Pass – Schild nicht lesbar vor Schnee…

Dort trafen wir einen Radfahrer aus Sachsen. Der wollte nach Bergen an dem Tag, das waren aber noch 225km und der Berg war nur zur Hälfte geschafft… Gute Fahrt!

Als wir dann nach mehr als 2h endlich auf der Spitze waren kam ein Osloer, dessen Beifahrer ein Chemnitzer war. PAUSE am Gipfel und Hände wärmen am Zylinder der Mopeds. Nach ca. 10min waren diese schon wieder kalt!!!! Also wisst Ihr nun wie kalt es war… Wir waren echt durch gefroren…

Als es dann endlich wieder Berg ab ging, sind wir durch die wohl schönsten Steilwände und Täler Südnorwegens gefahren. Echt beeindruckend diese Gestalt der Natur…

 

Bis Eidfjord ging es dann weiter, wo wir ein schönes „Apartment“ bekamen für ca. 100€. Direkt am Eidfjord gelegen und mit Blick auf unsere geliebten Berge… Dort gab es dann das erste W-Lan und einen Fernseher!!! Mit ZDF!!! Naja, immerhin.

Faszinierend auch die Besiedelung einer Herberge hier. Man kommt an, geht ins Haus, Schlüssel stecken, sucht sich irgendeine Wohnung aus und zieht ein. Dann, wenn die Rezeption offen ist, geht man bezahlen. Im warsten Sinne des Wortes, es stehen uns alle Türen in Norwegen offen…

 

 

 

Am 04.06.2012 sind wir gegen 8 Uhr aufgestanden.

Bei leckerem Frühstück ging es in den Tag. Gegen 9.30Uhr war ich dann mit beladen fertig und wir konnten starten.

Auch hier ging es wieder einmal eine schöne Strecke am Fjord entlang in Richtung „Odda“.

Als wir dieses erreichten waren unsere Schwalben wieder einmal Hingucker.

Ein Womo aus „TDO“ stand bereits da, als wir zur Mittagspause anhielten. Beim Burger essen, kamen die Besitzer und liefen um die „Vögel“ und fotografierten. Wieder welche, die es nicht glauben konnten...

Dann ging es weiter in Richtung „Suldalsosen“ . Unterwegs war kurzer Hand ein Anhalter am „Latefoss“ angesagt. Zwei schöne Wasserfälle.

In „Suldalsosen“ angekommen, fanden wir wieder auf Anhieb eine Bleibe.

Nachdem wir gegen 17Uhr eingecheckt hatten, gingen wir gleich noch in den nächsten Supermarkt.

Endlich mal wieder Schokolade essen und Kekse!!!

Zum Abendessen gab es dann Spagetti und Tee.

Da wir unsere Tour ja zwischendurch ändern mussten, hieß es auch jetzt wieder Planung.

Leider konnten wir nicht zum bekannten „Preikestolen“, da die Kombis zum Wandern etwas zu unpassend gewesen wären. Aber wir wollten uns auch etwas aufheben...

 

 

 

Am 05.06.2012 waren wir gegen neun wieder auf den Beinen. Und leider regnete es.

Nach dem Frühstück habe ich angefangen zu packen und konnte nebenbei mit einem Schweizer etwas reden. Dieser war mit seinem Kumpel unterwegs und gegen Abend eingetroffen an der Nachbarhütte.

Unsere Fahrt startet dann gegen 10.30 Uhr in Richtung „Tau“ und führte bis da über eine Fähre.

Ab „Tau“ dann die zweite Fähre nach „Stavanger“.

Dort angekommen hieß es suchen und suchen nach einer Übernachtungsmöglichkeit, Großstadt…

Wir entschlossen uns zum nächsten Campingplatz zu fahren. Dabei ging es fast auf die Autobahn, gar nicht mehr gewohnt gewesen, dass es diese Art der Straße auch noch gibt…

Alles gekonnt umfahren stellte sich heraus, scheinbar gibt es keine Möglichkeit auf den Platz zu kommen. Kurzer Hand haben wir die Mopeds hinter eine Bushaltestelle durchs Gebüsch auf den Platz geschoben. Vor zur Rezeption und für eine Nacht mit Zelt bezahlt.

Das Wetter wurde nun auch immer besser und der Wind konnte meine Jacke noch etwas trocknen.

 

Nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, gingen wir eine Runde über den Platz wobei wir feststellten, dass dieser mitten in einem Stadtpark war. Fahrradfahren und Jokern auf den Wegen… Hatte ich auch noch nicht gesehen. Den Eingang hatten wir nun gefunden mit der Straße dazu…

 

Abends konnte ich dann meinen Benzinkocher einweihen, mit 1:50. Der ging gut, aber ab und zu tat es mal mächtig schwarz –PUFF- machen. Naja die Töpfe sahen dementsprechend aus…

Natürlich gab es wieder Spagetti.

 

Den Abend haben wir noch schön ausklingen lassen und sind dann aber tot müde eingeschlafen…

Am 06.06.12 sind wir gegen 8Uhr wach gewesen. Aufstehen und Morgenwäsche taten gut, denn die Nacht war schon etwas hart gewesen. Naja egal, das Schiff wird Besserung bringen.

 

Nach dem Frühstück ging es mit den Mopeds, das erste Mal seit langem ungeladen, etwas wackelig in den 17km entfernten Fährhafen. Vorher allerdings ins Zentrum zum Hafen. Denn laut Navi war dort die Anlegestelle. Nix war es. Nach einem Telefonat nach Deutschland zu Fjordline hatten wir erklärt bekommen, dass die Fähre in 17km Entfernung bei „Tananger“ anlegt.

Also wieder in die andere Richtung zurück…

Noch mal tanken zur Sicherheit.

 

Dann ab zum Hafen. Alles super gefunden und ohne Probleme zwei Tickets für die „Bergensfjord“ um 21Uhr zurück nach "Hirsthals". Kabine war dabei, allerdings hätten wir die standart Variante nehmen sollen und nicht die Sparvariante übern Maschinenraum…

 

Dann ging es wieder zum Zeltplatz, wo wir in Ruhe das Zelt zusammen packen konnten und dann noch einige Zeit die Leute beobachteten.

 

Dann hieß es Start zum Hafen. Die Kreisverkehre und der Verkehr in „Stavanger“ haben mich begeistert. Jeder hat irgendwie Vorfahrt und nimmt trotzdem Rücksicht. So sicher wie in dem Gewusel werde ich mich in Deutschland nie fühlen!

 

Am Fährhafen angekommen, stand ein Nürnberger vor uns. Dieser war beeindruckt von dem Anblick der Mopeds. Er selber fuhr eine schöne BMW 1100GS und hatte ebenfalls einiges erlebt.

Wir haben lange gesprochen…

Zwischendurch öffnetet der Check In und wir fuhren vor. Als ich Perso und Papiere vorlegte, sagte der Bearbeiter, brausch ni. Ich schaute schräg in das Häusl und der junge Mann grinste.

Auf meine Frage wo er denn her sei, kam die Antwort – „Schneeberg“ Oor nee, das gibt’s doch nicht.

Er hat seine S51 auch in Norwegen und war echt begeistert von uns.

 

Von dort weg hieß es wieder warten. Die Fähre fehlte noch…

 

Als wir dann aufm Schiff waren, konnten wir unsere Kabine endlich beziehen. Diese war kleiner und leider lauter. Der Nachteil mit dem Maschinenraum wurde uns nun langsam klar.

Nachdem alles ausgepackt war und wir normale Sachen über gezogen hatten gingen wir wieder in die schöne Lounge. Bei der teuren Pizza und Live Band ließen wir uns wieder den Abend versüßen.

Gegen 22.30 Uhr gingen wir an Deck um den schönen Sonnenuntergang über Norwegen zu bestaunen. Ruhige See und kaum Wind machten dies zu einem schönen Erlebnis.

 

Danach gingen wir schlafen. Naja schlafen war es weniger als ruhen. Leider waren die schönen Vibrationen der zwei Schiffsdiesel hier nicht so „seicht“, eher rauer.

Es ging auch und…

 

… am nächsten Morgen, dem 07.06.12 kamen wir gegen 6.30 aus den Kojen.

Wieder ein tolles Frühstück und super Sicht aufs Meer.

 

Gegen 9 Uhr lief die „Bergensfjord“ dann in „Hirtshals“ Dänemark ein.

Moped beladen und Abfahrt. Noch drei Bilder in der Strandkulisse und ab zum Auto.

 

Als wir alles fertig beladen hatten ging es 14h der Heimat entgegen. Mit Stau vor Hamburg und zwischendurch auch immer mal.

 

Gegen 1.30Uhr nachts am 08.06.12 kamen wir wieder zu Hause an.

Das Abenteuer Norwegen war beendet.

 

Es war ein super Trip, der uns viel gegeben hat. Ob Meinungen, ob Menschen oder Kälte ;-) es war ein Erlebnis, dass ich nur jedem empfehlen kann!!!!

 

Eine Simson ist eben nicht nur ein altes DDR Moped, nein es ist auch ein zuverlässiges Reisegefährt…